Motorrad-Alarmanlage
Eigenentwicklung des Forums Bol d'Or (Bolle)
Entstanden aus diesem Thread


 

Inhaltsverzeichnis

 
 

1. Allgemeines

Neben den "normalen" Funktionen einer Motorradalarmanlage besitzt sie folgende Merkmale:

Kostenmäßig sieht es etwa so aus:

 

Der digitale Alarmeingang ist ein Ruhestromkontakt.
Der analoge Eingang ist deaktiviert wenn ein bestimmter Widerstand zu +12V besteht. Er reagiert auf Unterbrechung und Kurzschliessen.
Mehrere Alarmkontakte können in Reihe geschaltet werden.
 

A. Mechanischer Diebstahlschutz

Steht hier nur der Vollständigkeit halber. Damit ist die schwere Panzerkette im Seitenkoffer gemeint.
 

B. Alarmsignal

Der Transistor Q1 schaltet den Alarmkontakt gegen Masse.
Es lassen sich beliebige Alarmsirenen, wie sie für Alarmanlagen angeboten werden, anschließen.
(Siehe iBay unter "Alarmsirene"). 
Selbst so etwas ist möglich: K L I C K

 

C. Fahreralarmierung

Ein altes Siemens-Handy lässt sich über Modembefehle steuern und wählt bei Alarm die erste Nummer im Telefonbuch.
So kann man leicht die Zielrufnummer abändern.
Hebt man ab, kann man Gespräche in der Umgebung des Mopeds abhören.
Ein Hineinhorchen bei Anwahl ist ebenso möglich. Nach dem 3.Klingelzeichen hebt das Handy an.

Mit dem hier abgebildeten C35 gab es Probleme. Manchmal schaltete es sich einfach ab.
Mein ME45 funktioniert. Außerdem sollten gehen:
M35, S35i, A35, A36, A40, SL42/45, C45, S45, S45i, M50, MT50, A50 (ungetestet)

Ein kleines Problem ist das Datenkabel, da dieses (zumindest meins) den Ladeanschluss nicht belegt hat.
Zunächst wird der Stecker (Bild1) vorsichtig geöffnet. Er hat 4 Klammern. Die vorderen werden nach außen gedrückt, die hinteren nach innen.
Die beiden nicht benötigten Kabel (Bild3) blau und weiß (sind eigentlich für Zubehör) werden abgelötet und auf Position 2 (weiß) und Position 3 (blau gelötet) wie in Bild 4.

Bild1 Bild2
Bild3 Bild4

Der Stecker muss am Ende folgende Verbindungen haben:

9-poliger D-SUB Handystecker
5 1
nicht angeschlossen 2
1 3
4 4
2 5
3 6



D. Motorblockierung

Das Relais hierzu befindet sich nicht auf der Platine.
Im Alarmfall zieht Relais 1 an und kann zum Beispiel eine der blauen Leitungen zwischen CDI und Zündspule unterbrechen (Pfeil im Bild).
Oder auch beide wenn man ein Relais mit 2 Öffnern benutzt, oder 2 Relais anschließt.


E. Fahrzeugortung

Eine Ortung ist möglich wenn der Mobilfunknetzbetreiber dies anbietet.

F. Erkennen eines Diebstahls

Zuerst mal muss die Alarmanlage gegen Sabotage gesichert werden.
Hierzu kleben wir einen kleinen Magneten mit 5MinutenEpoxy in den linken Seitendeckel.
Ein Geber (Reedkontakt) von einem Fahrradcomputer lässt sich gegenüber am Stahlrohr befestigen.
Normalerweise ist der Kontakt geschlossen. Der rechte Seitendeckel wird bei Bedarf genauso gesichert.



 

Am Hauptständer wird ebenfalls ein Reedkontakt angebracht der dann schließt wenn das Bike abgestellt ist.
Alle 3 Reedkontakte werden nun in Reihe mit einem bestimmten Widerstand an den analogen Eingang der Alarmanlage gelegt.
Ist der Widerstand nicht innerhalb der erlaubten Grenze gibt es Alarm.
Dieses Vorgehen ist erforderlich weil der Schalter am Hauptständer zugänglich ist.
Wird ein Kabel durchgetrennt gibt es Alarm. Wird der Schalter kurzgeschlossen gibt es ebenfalls Alarm.

G. Aktivierung und Deaktivierung

Keine Ahnung...
Vielleicht irgendwo einen Schalter verstecken. Die Anlage ist aktiviert wenn keine 12V anliegen.
Die Leuchtdiode signalisiert den Zustand der Alarmanlage und überwacht die Handyfunktion.
Blinkt sie sehr langsam (alle 5 Sekunden kurz an), ist der Alarm aus. Bei aktiviertem Alarm blinkt sie schnell. Blinkt sie gar nicht stimmt was nicht.
Ich habe meine LED im Armaturenbrett unter dem Glas der linken Blinkkontrolleuchte platziert.

H. Einbau
Da eine Bolle immer läuft, wird das Werkzeugfach nicht benötigt.
Außerdem haben die Kollegen in ihrer Suzi oder BMW ja genug Werkzeug dabei


 
Hier lassen sich die Alarmanlage mit Handy und Zusatzbatterie unterbringen.
Die Alarmsirene findet unter dem Batteriefach genügend Platz.

Die Sirene kann man unter den Batteriehalter schrauben

I. Stromversorgung

Als Zusatzbatterie benutzt man am einfachsten 8 Alkaline Mignonzellen in einem entsprechenden Halter.
Sie haben fast keine Selbstentladung und halten somit viele Jahre, da sie normalerweise ja nicht aktiv sind.
Die Zusatzbatterie ist über 2 Dioden an die Schaltung angeschlossen. Die Motorradbatterie über eine Schottky-Diode.
Dies ergibt einen Potentialunterschied von 2*0,7V-0,3V = 1,1V. Unsere 8 Mignonzellen haben genau 12V.
Das heißt wenn die Spannung der Motorradbatterie unter 10,9V gesunken ist, wird die Schaltung vom Strom unserer Zusatzbatterie versorgt.
Dies dürfte jedoch nur kurz während des Startens der Fall sein.

2. Schaltplan

   Hier als Eagle-Datei

3. Software

Komplett als ZIP